... Kritik … Das soziale Geschlecht vieler Personengruppen wird sich dann verändern, und falsch bewertete Assoziationstests werden überflüssig. Und wie eben ist der Artikel auf der Zeitungsseite und auf ihrer Rückseite von generischen Maskulina umgeben: Manager, Philharmoniker, Ex-Knackis, Flüchtlinge, Betreuer, junge Polen, Amerikaner und so weiter und so fort. Das generische Maskulinum, also die geschlechtsunabhängige Verwendung maskuliner Personenbezeichnungen (zum Beispiel bei einer Personalversammlung als Anrede „Liebe Ärzte“ statt „Liebe Ärztinnen und Ärzte“) ist einer der zentralen Streitpunkte … Zugespitzt hat sich der Streit am sogenannten generischen Maskulinum, das bei Personenbezeichnungen wie Lehrer, Schlosser, Soldat, Spion in Erscheinung tritt. Frauen sind bei der maskulinen Form also mitgemeint (vgl. Generisches Maskulinum in deutscher Sprache seit 1970 in der Kritik Seit den 1970er Jahren wird versucht, auch Frauen größere Sichtbarkeit in der Sprache zu ermöglichen. Eine solche Haltung erinnert an das Sprichwort „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!“. Prominente Autoren sind der neue Direktor des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim, Henning Lobin, und die Mainzer Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling. Über einen Krieg gegen das generische Maskulinum erreichen wir das mit Sicherheit nicht. 1 Definition Generisches Maskulinum: “If you wish to refer to persons of both sexes in German (or of indeterminate or irrelevant sex), the masculine form is generally used. Diese Formen wurden spezifisch männlich definiert, Frauen waren ausgeschlossen. Es gibt Sprachen ohne generisches Maskulinum. Und wieder zeigen einfache Sätze wie „Der BND stellt heute vermehrt Frauen als Spione ein“ ein Maskulinum, dessen Grundbedeutung generisch ist. Ein generisches Maskulinum liegt dann vor, wenn eine maskuline Form sich sowohl auf Männer als auch auf Frauen bezieht. 2. … geschlechtsneutrale Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen. Als "generisches Maskulinum" steht die männliche Form auch für Begriffe, die Männliches und Weibliches zugleich umfassen, zum Beispiel im Satz "Der Bürger darf wählen". Debatte um den Gender-Stern : Finger weg vom generischen Maskulinum!. Solche Stereotypen gibt es, das ist keine Frage. Jetzt neu: Wir schenken Ihnen 4 Wochen Tagesspiegel Plus. Es erzeugt Substantive, die männliche Personen benennen, die eine bestimmte Funktion, einen Beruf, eine Tätigkeit ausüben: Bauer, Müller, Kläger. Prominente Autoren sind der neue Direktor des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim, Henning Lobin, und die Mainzer Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling. Zweite Astrazeneca-Impfung nach vier Wochen – wie... 300 Grüne wollen „Deutschland“ aus dem... Macron für Aufhebung der Impfstoff-Patente – EU... Für Geimpfte und Genesene fallen Corona-Regeln am... Berliner Familie soll nach 17 Jahren raus – dann... RKI meldet 18.485 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt... Verwendung des Deutschen als geschlechtergerechte Sprache, Im Tagesspiegel (6. Das sind die jeweiligen Prototypen, die wir zuerst im Kopf haben, die aber wie die Stereotype nicht das Geringste an der Bedeutung von Möbelstück und so weiter ändern. Auch die „Süddeutsche“ beteiligt sich an der Jagd auf die unschuldige grammatische Kategorie generisches Maskulinum. „Das generische Maskulinum wird … erst seit Anfang des 20. Das Maskulinum wird hier als neutralisierend und verallgemeinernd empfunden so zumindest definiert es der Duden. Kleines Schriftzeichen, aber große Diskussionen: Das Gendersternchen wird im Alltag zunehmend genutzt – jedoch uneinheitlich, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache kritisiert. April 2021 um 10:39. Es mache Frauen unsichtbar und sei nicht der Grammatik eingeschrieben, sondern lediglich eine Gebrauchsgewohnheit, die man ändern könne. Durch die Verwendung des generischen Maskulinums werden Frauen entweder gar nicht oder zumindest nicht adäquat repräsentiert. Generisches Maskulinum: Warum es nicht ausreicht, Frauen „mitzumeinen“ Videos Quiz Berufscheck Kurz und mündig Reports Britta probiert's kmpkt Generisches Maskulinum So kann Raucher nicht nur jemanden bezeichnen, der raucht, sondern auch ein Abteil, in dem geraucht werden darf. Haben Sie Lust, jemanden kennenzulernen, der Fragen ganz anders beantwortet als Sie? Dienen sie in der Grundbedeutung der Bezeichnung von Männern oder sind sie geschlechtsneutral in dem Sinn, dass sie gar keinen Bezug zum natürlichen Geschlecht haben, also weder auf männlich oder weiblich noch auf inter, trans, queer und so weiter fixierbar sind? Das Maskulinum im Plural (z.B. Generisches Maskulinum, mikrokosmisches Drama Sprachkampf und -Krampf Identitätsstreit um das generische Maskulinum: Welchen Uniformrock trägt das Deutsche? Wenn das generische Maskulinum spezifisch, d.h. maskulin, verstanden wird und von der Versuchsperson ein mentales Modell gebildet wird, in dem die Haptperson ein Mann ist, dann sollte derjenige Satz der Geschichte, der zu einem Konflikt f hrt, l ngere Lesezeiten erfordern als ein Satz, der in Einklang mit dem mentalen Modell steht. Am Diskurs beteiligte Sprachwissenschaftler sind geteilter Meinung, einige haben sich in letzter Zeit vom generischen Maskulinum distanziert. Das generische Maskulinum erlaubt keine geschlechtergerechte Sprache. Sie können zur Bezeichnung von Personen mit beliebigem biologischem Geschlecht verwendet werden: Anna / Kurt ist eine kluge Person / ein unbestrittener Star / ein fröhliches Kind. So schreiben die Kolleginnen Gabriele Diewald und Anja Steinhauer in der Dudenbroschüre „Richtig Gendern“ (Berlin 2017), man solle das Maskulinum vermeiden. Im Tagesspiegel (6. Das generische Maskulinum: Studie (2004) von Josef Klein. Jahrhunderts wurde promovierten Juristinnen die Zulassung als Anwältin verwehrt. Heute können Frauen „mitgemeint“ sein. ... Diese Kritik setzt implizit voraus, dass jegliche grammatisch maskuline Form als ´männlich` interpretiert wird (vgl. Generisches Femininum an der Universität Leipzig Herr Professorin ... dass das generische Maskulinum, also Bäcker und Ärzte, stellvertretend für Männer und Frauen gilt. In der genannten Dudenbroschüre (Seite 114) findet sich ein bemerkenswertes Zitat aus einem Text von Antje Baumann, die im Sprachbüro des Bundesjustizministeriums tätig ist: „Denn die spezielle Textsorte ‚Gesetz‘ hat Merkmale, die mit dem geschlechtergerechten Formulieren kollidieren: Abstraktion von allen Merkmalen einer Person, die für das zu regelnde Rechtsverhältnis irrelevant sind (wie z. Ein geschlechtergerechtes Durchregeln, das Eingriffe in die Sprache einschließt und uns ein permanent schlechtes Sprachgewissen macht, lehnen wir ab. Generisches Femininum (zu lateinisch generatim „klassenweise, im Allgemeinen“, und femina „Frau“) bezeichnet den Gebrauch einer grammatisch femininen Personenbezeichnung, die für weibliche Personen genutzt wird, im verallgemeinernden Sinne für gemischtgeschlechtliche Personengruppen; dies gilt nur für Feminina, für die es ein maskulines Gegenstück (etwa Lehrerin / Lehrer) gibt. Noch zu Beginn des 20. pflegt in seiner consonantischen starken endung die strenge wortform zu enthalten …. Wer also von einem Protestmarsch von zweitausend Demonstranten erzählt, meint damit nicht nur die männlichen Demonstranten, sondern auch die mitmarschierenden Frauen. Denn von großen Teilen der Sprachgemeinschaft werden sie als diskriminierend wahrgenommen. Das deutsche Sprachsystem bietet somit parallel Personenbezeichnungen, die geschlechtsunspezifisch sind, und solche, die geschlechtsspezifisch sind. B. der Kunde/die Kunden) zur Bezeich- Wir sollten unsere Sensibilität für offene und besonders für versteckte sprachliche Diskriminierung von Frauen weiter schärfen. Ein Nachruf. Um es deutlich zu sagen: Die hier vorgelegte Verteidigung des generischen Maskulinums richtet sich nicht gegen die Verwendung des Deutschen als geschlechtergerechte Sprache, sondern gegen seine Misshandlung und Manipulierung in vermeintlich guter Absicht. Es trifft also nicht zu, dass die Maskulinformen paariger Personenbezeichnungen historisch jemals eine geschlechtsneutrale lexikalische Grundbedeutung hatten. Beim generischen Maskulinum seien Frauen immer „nur mitgemeint“, heißt es oft. Die frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Cornelia Möhring, merkte an: "Der Kritik von Frauen am generischen Maskulinum wurde stets entgegnet, dass Frauen mitgedacht würden. An der Grundbedeutung ändern sie nichts. Eine weitere Attacke auf die Maskulina wird in einer Reportage der Wochenzeitung „Die Zeit“ (30. Solche abgeleiteten Bedeutungen sind regelhaft und gut verstanden. Nützliche Sternchen brauchen keine Amtshilfe. Seit mehr als vierzig Jahren gibt es bei uns einen öffentlichen Diskurs über Notwendigkeit und Möglichkeit einer geschlechtergerechten Sprache, aber selten war er so intensiv wie in diesem Sommer. Sie sind aus der Grundbedeutung von Lehrer (einer, der lehrt) oder Schauspieler (einer, der schauspielert) und so weiter abgeleitet, sie ändern aber an der Grundbedeutung nichts. Generisches Maskulinum Das generische Maskulinum ist eine Personen- oder Berufsbezeichnung in der männlichen Form. Das kann gut, notwendig und richtig sein, darf aber niemals zum Zwang werden. 44 Kommentare zu “ Farewell, generisches Maskulinum! Maler / Malerin, Professor / Professorin: Ganz offensichtlich liegt in diesen Wortpaaren eine semantische Unterscheidung zwischen männlich und weiblich vor: Das semantische Merkmal „weiblich“ ist Bestandteil der Bedeutung Malerin oder Professorin sowie von Substantiven wie Frau, Weib, Großmutter. Ein Gastbeitrag. Die Einsicht, dass dies auch heute nicht der Fall ist und dass das sogenannte generische Maskulinum eben keine geschlechtsneutrale Personenbezeichnung darstellt, ist inzwischen nicht nur in feministischen Kreisen weitverbreitet. Nichts gegen eine geschlechtergerechte Sprache, doch das generische Maskulinum darf nicht angetastet werden. Keine davon konnte einen Beweis für „bewusstverändernde“ Wirkung von Sprache erbringen. Würde man einen weiblichen Eigennamen einsetzen, entstünden semantisch unsinnige Sätze: ?Anna ist ein kluger Mann / ein eloquenter Redner / ein echter Diplomat / ein einsamer Witwer. ... Kritik an der Gegenposition (vgl. Die sprachgeschichtliche Analyse entlarvt die Behauptung, dass in geschlechtsspezifisch männlichen Formen Frauen schon immer eingeschlossen seien, als historisch falsch. Juni) erklärt der Kollege, was er damit meint: Wieder sind es Assoziationstests des Typs Nennen Sie Ihren Lieblingsmusiker. Die Diskussion ist aufgeheizt, die Kritik … Hingegen werden Männer gemeint mit Substantiven wie Mann, Männchen, Großvater, Maler, Professor. Da Frauen an sich nachrangig sind, muss man sie nicht nennen. „Das generische Maskulinum wird … erst seit Anfang des 20. Die Betonung liegt dabei auf „nur“. Jahrhunderts verwendet.“ Das bin ich aber skeptisch. Denn gerade das generische Maskulinum ist eine in der Sprache tief verankerte, elegante und leistungsstarke Möglichkeit zur Vermeidung von Diskriminierung. Da die patriarchale Gesellschaftsordnung, die unsere Geschichte prägt, den Frauen ohnehin keine Funktion im öffentlichen Leben zuwies, die mit Beruf, Status oder offizieller Tätigkeit zu tun hatte, stellte sich die Frage, ob bei der Verwendung einer -er-Form Frauen mitgemeint sein könnten, lange Zeit nicht. Und empirische Untersuchungen belegen, dass die Verwendung des sogenannten generischen Maskulinums auch heute die Vorstellung von Frauen als relevante Personen erschwert. Generisches Maskulinum: Wenn der Lehrer geschlechtsneutral ist Im aktuellen Fall der Duden-Überarbeitung entzündet sich die Debatte vor allem am sogenannten generischen Maskulinum. Als Antwort würden ihm fast ausschließlich Männer genannt werden. Jahrhunderts verwendet.“ Das bin ich aber skeptisch. „die Lehrer“) ist mehrdeutig, weil damit sowohl eine Gruppe von ausschließlich Männern (spezifisches Maskulinum) als auch eine Gruppe von Männern und Frauen (generisches Maskulinum) beschrieben werden kann (relevant etwa in Artikeln über die Geschichte des Bildungswesens). 2. Generisches Maskulinum: Wenn der Lehrer geschlechtsneutral ist Im aktuellen Fall der Duden-Überarbeitung entzündet sich die Debatte vor allem am sogenannten generischen Maskulinum. Schon als Kinder haben wir gern jemanden gebeten, ein Möbelstück, ein Musikinstrument und eine Farbe zu nennen. Der Autor ist Professor für Deutsche Sprache der Gegenwart i. R. an der Universität Potsdam. Das Deutsche ist in dieser Hinsicht sehr ausdrucksstark. Das Wörterbuch verabschiedet damit das sogenannte „generische Maskulinum“, also die Regel oder Gewohnheit, dass die Benutzung des grammatischen Maskulinums, gerade im Plural, keine Festlegung auf ein biologisches Geschlecht bedeutet. Ein Wort wie Lehrer hat genau zwei Bausteine, nämlich den Verbstamm lehr und das Substantivierungssuffix er, das zu Bezeichnungen von Personen führt, die das tun, was der Verbstamm besagt. 12.000 Personenbezeichnungen werden im Online-Duden gegendert. Jahrhundert, in Aufzeichnungen zu Sitzungen der Frankfurter Nationalversammlung, wird eine generische Interpretation von Maskulinformen wie Bürger, Abgeordneter in rechtlichen Texten sogar explizit verneint. Denn in unseren Köpfen seien solche Wörter fest mit „männlich“ verbunden. Schon ein einfacher Satz wie „Unter den Grundschullehrern gibt es zu wenig Männer“ zeigt das. Man spricht hier auch von männlichen Stereotypen. Man kann das für alle von Lobin/Nübling genannten Wörter ebenso zeigen. Die von den Autorinnen gegebene semantische Charakterisierung des generischen Maskulinums „Frauen sind mitgemeint“ ist inkorrekt. Wenn nun die Maskulinformen geschlechtsspezifischer Personenbezeichnungen (Redner, Diplomat usw.) Juni) erklärt der Kollege. Diskussion um Gendersprache: Duden schafft generisches Maskulinum ab. Naja, wenn jemand ein generisches Maskulinum so versteht, dass es eine gemischte Gruppe impliziert, dann sollte er oder sie das tendenziell immer so verstehen. Darin liegt gerade das Spezifische des generischen Maskulinums. Warum sollen wir bei Rechtstexten, bei wissenschaftlichen und anderen Textsorten dauernd das natürliche Geschlecht vor uns hertragen? Die Linguistin Ewa Trutkowski bemängelt: … Auch diese Ableitungen von einer semantisch weiblichen Basis belegen, dass das Suffix -er eine spezifisch männliche Bedeutung hat.