Sie werden alle Streitfälle handhaben.“, Substantive, die sich unabhängig von ihrem grammatischen Genus auf Personen beiderlei natürlichen Geschlechts beziehen können, Substantive, die sich entweder nur auf Männer oder nur auf Frauen beziehen, Substantive, bei denen neben der maskulinen Grundform eine durch, einige germanische Sprachen: das Englische, die meisten romanischen Sprachen: das Lateinische, Sichtbarmachung beider Geschlechter durch, Neutralisierung von geschlechtlichen Aspekten durch, „Frauen sind die vernünftigeren Autofahrerinnen.“ Hier handelt es sich um eine. [16] Anders als im Englischen, wo es fast ausschließlich um Pronomina geht, bezeichnet der Terminus im Deutschen seitdem fast ausschließlich Mehrdeutigkeiten bei Substantiven. [90] Autorinnen wie Senta Trömel-Plötz gingen in den 1980er Jahren so weit, den generischen Gebrauch von Maskulina als sexistisch und als eine Maßnahme einzustufen, die, weil sie Frauen ignoriere und ausschließe, geeignet sei, Frauen Gewalt anzutun. Meinungsbilder. Beiträge über generisches maskulinum von schneeschwade. Jahrhundert vermutet hatte, dass Feminina im Deutschen immer da entstanden seien, wo Referenten bezeichnet werden sollten, die als weich, passiv und empfangend empfunden werden. Weil der generische Gebrauch von Maskulinformen, die auch zur Bezeichnung von Männern verwendet werden, die Sichtbarkeit von Femininformen zur Bezeichnung von Frauen verhindert, wurden ab 1980 im deutschsprachigen Raum zwei grundlegende Mittel zur sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter entwickelt: Ab den 1980ern fanden das Ziel der sprachlichen Gleichbehandlung und die Mittel zur Vermeidung des generischen Maskulinums Eingang in Gesetze und amtliche Regelungen zur geschlechtergerechten Sprache und wurden von vielen Behörden in eigenen Sprachleitfäden umgesetzt (vergleiche Liste von Hochschul-Leitfäden und Verbreitung des Gendersterns). Solange der Sexus bestimmt ist (entweder „ein männlicher Lehrer“ oder „eine Lehrerin“) gibt es in den hier genannten Sprachen keinerlei Mehrdeutigkeiten. Wenn deine Universität es erlaubt, kannst du auch eine andere Genderschreibweise wählen, z. Der generische Gebrauch des Maskulinums führt zu Mehrdeutigkeiten – „sind Personen unbestimmten Geschlechts oder spezifisch männliche Personen gemeint?“ –, die zumindest bei den Substantiven durch Disambiguierung mehr oder weniger sicher beseitigt werden können (siehe weiter oben). Als spiegelbildliches Mittel zum generischen Maskulinum wird verschiedentlich das generische Femininum vorgeschlagen, bei dem zur geschlechtsabstrahierenden Personenbezeichnung nur die grammatisch weibliche Wortform verwendet wird; beispielsweise würde Lehrerinnen in diesem Sinne alle Lehrkräfte meinen, also auch Lehrer. Das generische Maskulinum beschreibt die Verwendung der männlichen grammatikalischen Form, unabhängig vom Geschlecht der beschriebenen Personen. Kritik richtet sich auch gegen generisch maskuline Pronomen, die in bestimmten Kontexten nicht korrekt referieren, weil sie eher geschlechtsspezifisch als geschlechtsneutral wahrgenommen werden. Dies sei nach Schoenthal mit einer positiven Bewertung der Norm und einer negativen der Abweichung verbunden. Verwendung des singularen they im Vergleich: Für das Schwedische, wo für den anaphorischen Gebrauch bis dahin nur das maskuline Personalpronomen han („er“) und dessen feminine Entsprechung hon („sie“) zur Verfügung stand, schlug der Linguist Rolf Dunås in einem Artikel der Upsala Nya Tidning 1966 vor, ein drittes Pronomen zu schaffen, das spezifisch Personen unbestimmten Geschlechts bezeichnen sollte. . Dies hat allerdings wichtige Implikationen in der Wissenschaft und darf daher nicht unklar bleiben. Aufgrund der Kongruenzregel im Deutschen, die unter anderem Interrogativpronomen betrifft, müssen Sätze wie „Wer hat seinen Lippenstift im Bad vergessen“ gebildet werden. Person Plural (sie) ein maskulines und ein feminines Personalpronomen, wobei das maskuline auch generisch verwendet wird. Und diese zwei unterschiedlichen Wörter gibt eine Sprache, die generisches Maskulinum verwendet, einfach nicht her. Schlägt man im „Georges“, dem „ausführlichen lateinisch-deutschen Handwörterbuch“, das schöne Wort grab ā tus (ī m.) nach, erhält man zur Auskunft: „ein niedriges Ruhebett für Kranke u. Studierende“. Die Verfassung spreche diese Rechte «allen Schweizern» zu, meinte sie – das sei ein generisches Maskulinum. Klein untersuchte auch eine Kontrollgruppe, deren Lückentexte statt der generischen Maskulina Beidnennungen enthielten („Kölner Bürger/Bürgerinnen“). [102], Wenn man vom strukturalistischen Markiertheitsbegriff ausgeht, wie er von Roman Jakobson[103] entwickelt und von Birgit Rabofski[104] für die Feministische Linguistik nutzbar gemacht wurde, steht für die Kritik am generischen Maskulinum die Beobachtung im Mittelpunkt, dass Nomina zur Benennung weiblicher Personen im Deutschen meist durch Affigierung vom entsprechenden Nomen im Genus maskulinum erfolgt. Wenn beide links genannten Bedingungen fehlen, bezeichnet die Grundform, Die abgeleitete Form mit weiblichem Suffix bezeichnet. Nichts gegen eine geschlechtergerechte Sprache, doch das generische Maskulinum darf nicht angetastet werden. Im Deutschen gilt dies für einige dem Menschen nahestehende Haus- und Nutztiere sowie für einheimisches Jagdwild, etwa der Bär (→ die Bärin), der Löwe (→ die Löwin), der Hirsch (→ die Hirschkuh, die Hinde, die Hindin). 1995: 200) Hier tritt auch erstmals der Terminus "generisches Maskulinum" auf. April 2021 um 11:31 Uhr bearbeitet. Das strukturalistische Konzept weist im Hinblick auf die theoretische Begründung der feministischen Sprachkritik allerdings einen entscheidenden Mangel auf: im Deutschen existieren nicht nur generische Maskulina, sondern auch generische Feminina, etwa die Gans (mit Motionsmaskulinum der Gänserich oder Ganter). Im Französischen hat auch das Demonstrativpronomen celui im Plural neben einer femininen Form (celles) eine generisch verwendbare maskuline Form (ceux). Es ist möglich, dass alle 100 Probanden männlich waren. [106] Anders jedoch bei die Maus oder die Katze, bei denen das weibliche Genus keine außersprachliche Realität widerspiegelt. Neutrale Formulierungen sind Wörter, aus denen das Geschlecht der jeweiligen Person nicht hervorgeht. Auch treten Universitäten für vorurteilsfreie Sprache ein. Die Betonung liegt dabei auf „nur“. [110], Die empirisch orientierten Forscherinnen Friederike Braun, Sabine Sczesny und Dagmar Stahlberg haben sich gegen semantische Deutungen gewandt. [50] Im Dänischen findet høn allmählich Verbreitung und im Isländischen hán. In einigen Sprachen hat das Wort Mensch gleichzeitig die Bedeutung „Mann“: Im Deutschen haben sich Reste eines solchen generischen Gebrauches des Wortes Mann in einigen Redewendungen erhalten (zwanzig Mann, alle Mann, etwas an den Mann bringen, Not am Mann, den toten Mann machen, Mann über Bord, Mann und Maus), sowie in einigen Komposita (jedermann, Mannjahre, Privatmann) und in Ableitungen (kaufmännisch, fachmännisch, bemannte Raumfahrt). Aus dieser formalen Asymmetrie ergibt sich als semantische Konsequenz, dass das Maskulinum – anders als das Femininum – generisch verwendet werden kann.[105]. Daher wird das generische Maskulinum als ungenau kritisiert. Der Rat für deutsche Rechtschreibung erklärte dazu 2018: „Die weit verbreitete Praxis, immer von Frauen und Männern in weiblicher und männlicher Form, im Plural oder in Passivkonstruktionen zu schreiben, wird der Erwartung geschlechtergerechter Schreibung derzeit am ehesten gerecht.“[57] 2020 gab die Gesellschaft für deutsche Sprache ihre Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings heraus, die das Ziel und beide Mittel der geschlechtergerechten Sprache bestätigen. Die Grundform bezeichnet eine männliche Person oder ein männliches Tier, wenn a. entweder ein bestimmtes Individuum gemeint ist und/oder b. der Kontext darauf hinweist, dass eine männliche Person oder ein männliches Tier gemeint ist. Eine kleine Anzahl von Sprachen – darunter das Englische, Afrikaans und viele Plansprachen wie Esperanto – kennt bei den Substantiven kein Genus, unterscheidet aber zwischen maskulinen und femininen Personalpronomina. So viel zu "korrektes Deutsch". ): Pascal Gygax, Ute Gabriel, Oriane Sarrasin, Jane Oakhill, Alan Garnham: Dries Vervecken, Bettina Hannover, Ilka Wolter: Friederike Braun, Anja Gottburgsen, Sabine Sczesny, Dagmar Stahlberg: Frederike Braun, Sabine Sczesny, Dagmar Stahlberg: Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F. Pusch, Senta Trömel-Plötz: Zuletzt bearbeitet am 7. Aber wer als Erwachsener ernst genommen werden will, der muss sich mit der Wahrheit konfrontieren. Du kannst das generische Maskulinum ganz einfach vermeiden, indem du stattdessen neutrale Formulierungen verwendest oder genderst. [85] Diese Auffassung geht u. a. auf Jacob Grimm zurück, der im 19. Generisches Maskulinum führt zu verringerter Sichtbarkeit von Frauen, Lesben, inter*, nicht-binären und agender Menschen. Richtiges Gendern gehört also zum wissenschaftlichen Schreibstil. In vielen Sprachen gibt es Wörter, die gleichzeitig eine bestimmte biosystematische Klasse und männliche Exemplare dieser Klasse bezeichnen. Denn sie untersucht Hypothesen mit standardisierten und objektiv überprüfbaren und reproduzierbaren Methoden – frei von Ideologie oder politischen Forderungen. Generische Maskulina können mit Mitteln wie den vorgenannten in vielen Fällen so ersetzt werden, dass eine Verwechslung mit echten Maskulina so gut wie ausgeschlossen ist. Dies ist in der Rechtschreibung offiziell erlaubt. [66][67], Der Erziehungswissenschaftler Dries Vervecken (FU Berlin) hat, teilweise mit Koautoren, mehrere Studien zum Verständnis und zur Wahrnehmung des generischen Maskulinums bei Schulkindern vorgelegt. [96], Eine gängige Strategie von Frauen, die bislang männlich dominierte Tätigkeiten einnahmen, sei es bis in die 1980er-Jahre gewesen, sich selbst mit maskulinen Bezeichnungen zu benennen (etwa als Ingenieur), um in der Fachwelt Anerkennung zu finden (als Fachkraft, nicht als Frau). geschlechtsneutrale Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen. Der Gebrauch maskuliner Pronomina für Personen unbestimmten Geschlechts (when a child plays with his friends) wird im Englischen seitdem als problematisch empfunden. [81], Der österreichische Indogermanist Ivo Hajnal hält ein Verschwinden des generischen Maskulinums für vorstellbar, sieht die treibende Kraft dafür jedoch nicht in der Gender-Politik, sondern in sprachhistorischen Faktoren. Generisches Maskulinum (von „generisch“: Adjektiv zu lateinisch generatim „klassenweise, im Allgemeinen“;[1] hier: „beide Geschlechter umfassend“)[2] bezeichnet die sexusindifferente (von lateinisch indifferens „unbestimmt, gleichgültig“)[3] oder geschlechtsneutrale Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen. Wenn die links genannte Bedingung fehlt, bezeichnet die Grundform, Personen unbestimmten oder beiderlei Geschlechts, „Das Unternehmen stellt zwei Anwälte ein. Warum ist das generische Maskulinum nicht für wissenschaftliche Texte geeignet? Generisches Maskulinum Das generische Maskulinum ist eine Personen- oder Berufsbezeichnung in der männlichen Form. Kritisiert wird, dass bei der Verwendung des generischen Maskulinums nicht explizit übermittelt werde, ob weibliche Personen wirklich mitgemeint sind. In allen übrigen Fällen liegt ein generisches Maskulinum vor. B. mit Sternchen, Doppelpunkt, Binnen-I oder Unterstrich. [35], Eine Anzahl weiterer Studien hat sich mit der Frage beschäftigt, in welchem Maße erwachsene Frauen sich von Stellenanzeigen angesprochen fühlen, in denen das generische Maskulinum verwendet wird. „Sie ist unsere beste Ingenieurin.“ Diese Formulierung suggeriert, dass die Bezeichnete zwar die beste der weiblichen Ingenieure ist, dass es daneben aber männliche Ingenieure gibt, die möglicherweise qualifizierter sind als sie. Abstract. Kinder verstehen das Konzept des generischen he erst relativ spät und glauben bis dahin, dass jedes he sich auf eine männliche Person beziehe. [71][72][73][74][75][76] Lisa Irmen und Astrid Köhncke stellten 1996 in zwei Experimenten fest, dass nur 20 % beziehungsweise 49 % der Versuchspersonen verstanden, dass ein generisches Maskulinum sich auch auf weibliche Referenten beziehen kann. Beispiel: Hallo Lehrer, Schüler und Freunde Okay doch, ich habe eine Ansage bezüglich Lösungen: Generisches Maskulinum ist nicht die Lösung. [79], 2005 nahmen zwei Autorinnenteams Sichtungen aller Studien zu diesem Thema vor: Friederike Braun, Sabine Sczesny und Dagmar Stahlberg (Universität Mannheim);[80] Lisa Irmen und Ute Linner (Universität Heidelberg). [19], Im feministischen Diskurs war der Begriff Mitte der 1990er Jahre jedoch bereits fest etabliert. Bloße Sprachpolitik werde an der systematischen gesellschaftlichen Benachteiligung von Frauen wenig ändern. Generisch bedeutet, das Wort soll als allgemeingültiger Oberbegriff dienen: Der Mann als Norm für eine Personengruppe, die sich aus allen Geschlechtern zusammensetzt. [37], Für eine 1983 publizierte Studie wurden weiblichen und männlichen Versuchspersonen Auszüge aus einem Text über die ethischen Standards für Psychologen vorgelegt, wobei die drei Kontrollgruppen jeweils unterschiedliche Textversionen lasen: mit der Formulierung „he and she“, mit „she and he“ und mit dem generischen he. Zur Kompetenz der Leser, ein generisches he als solches zu erkennen – also nicht vorzugsweise auf männliche Personen zu beziehen –, sind im englischsprachigen Raum zahlreiche Studien durchgeführt worden. Aus dem zweiten Satz geht klar hervor, dass Frauen an der Diskussion teilgenommen haben. Das generische Maskulinum existierte bereits in der indogermanischen Ursprache (neben dem Neutrum) als morphologischer Klassenmarker; das … Eine Gleichbehandlung, um die es bei geschlechtergerechter Sprache geht, ist beim generischen Femininum so wenig gewährleistet wie beim generischen Maskulinum.“[61]. Die Entscheidung, die ein Sprecher des Deutschen eventuell bereits beim Substantiv machen muss („generisch maskuline Grundform oder feminine Ableitungsform mit -in?“), stellt sich einem Sprecher des Englischen erst im anaphorischen Gebrauch, d. h. wenn er Personalpronomina verwenden will, die auf das – eigentlich sexusindifferente – Substantiv bezogen sind. Ist ein Genderhinweis oder Gender-Disclaimer ausreichend? [34] Das singularische they ist von allen untersuchten Formulierungen diejenige, die von Kindern am leichtesten als sexusindifferent verstanden wird. Obwohl die Grundform sexusunspezifisch ist, empfinden viele ungarische Sprachbenutzer – anders als die schwedischen – es als unangebracht oder störend, wenn sie benutzt wird, um ausschließlich Frauen zu bezeichnen.[25]. [28] In Norwegen ist 2017 eine Initiative der Arbeiderpartiet, für die Landessprache Bokmål ebenfalls ein hen einzuführen, am Widerstand der konservativeren Parteien gescheitert. ... Nicht das generische Maskulin ist 2000 Jahre alt. [33] Spätere Studien bestätigten die Befunde von 1980. formal ungültig 2014, Feb.: Generisches Maskulinum und Gendering in der WP? Das generische Maskulinum ist zu ungenau. nicht auf eine bestimmte Sub-Klasse beschränkten) Gebrauch eines Ausdrucks, wenn er nicht wohlbestimmte einzelne Objekte referenziert, sondern ein beliebiges Objekt aus Das sogenannte generische Maskulinum ist etwas, dass das Deutsche besitzt, was zu seiner Grammatik gehört. Entscheide dich für eine Schreibweise und wende sie konsequent an. Sind die Personenbezeichnungen abstrakt, d. h. es ist von einer Organisation oder Instanz statt einer Person die Rede, ist die alleinige Verwendung eines Genus unproblematisch. [15], Im soziolinguistischen Diskurs des Deutschen lässt sich eine Lehnübersetzung „generisches Maskulinum“ erst in den 1980er Jahren nachweisen. [64] In der Singularform („jeder Ingenieur“) werden generische Maskulina eher missverstanden als in der Pluralform („alle Ingenieure“). Nein, ein Genderhinweis oder Gender-Disclaimer zur Verwendung des generischen Maskulinums ist in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht ausreichend. Frauen müssen aber nicht mitgedacht, sondern gleichwertig gedacht werden.“ Die Studie lieferte den Befund, dass in der dritten Gruppe die weiblichen Versuchspersonen seltener als in den anderen beiden Gruppen angaben, sie würden gern Psychologie studieren. [101], Wie Ivo Hajnal aufgewiesen hat, kann die feministische Sprachkritik am generischen Maskulinum unter Zuhilfenahme sowohl des strukturalistischen als auch des generativgrammatischen Markierungskonzepts theoretisch begründet werden. Auch in der Kontrollgruppe gaben 61 % der männlichen und 57 % der weiblichen Versuchspersonen männliche Referenten an. Wir können helfen! Der BGH hat das generische Maskulinum abgesegnet und den Anspruch auf die Übernahme des korrekten Genderns in die Sprache der Bankformulare abgelehnt. Debatte um den Gender-Stern : Finger weg vom generischen Maskulinum!. Es geht aus dem Satz nicht hervor, ob nur männliche oder sowohl Schüler als auch Schülerinnen gemeint sind. ): Marie Gustafsson Sendén, Emma A. Bäck, Anna Lindqvist: Zum Beispiel: Amt der Landeshauptstadt Bregenz (Hrsg. Sowohl im englischen als auch im schwedischen Sprachraum wird diese Besonderheit der überlieferten Grammatik heute als zunehmend problematisch empfunden. Wie bereits Klein aufgefallen war, nehmen männliche Versuchspersonen bestimmte Formulierungen anders wahr als weibliche. Ein Beispiel aus dem Französischen: Eine ähnliche Situation findet sich in allen anderen romanischen Sprachen, aber beispielsweise auch im Isländischen, Griechischen, Serbokroatischen und Hebräischen. verallgemeinernd ("generisch")." Durch diese Ungenauigkeit im Ausdruck werde das Textverständnis erschwert. Wie schön, dass es Wissenschaft gibt. Unter Berücksichtigung der Aspekte Sprachökonomie und Ästhetik urteilt Psychologin Nicola Döring von der Technischen Universität Ilmenau: „Wer es mit der Lesbarkeit von Texten im Sinne eines verständigungsorientierten Kommunikationsbegriffes ernst meint, darf also nicht nur die Sprachökonomie bemühen. [10] Eine kulturelle Debatte entbrannte darüber aber erst um 1974, in der Zeit der zweiten Welle der Frauenbewegung. Weitere Sprachen mit Utrum sind das Dänische, Bokmål und das Westfriesische. Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum sind beispielsweise. Die „zu starke“ Betonung des weiblichen Elements durch Benutzung der Endung -in wurde lange Zeit als nicht zielführend empfunden (im Sinne der Emanzipation der Frauen), zumal eine besondere Kennzeichnung (Markierung) von Frauen die Nebenbedeutung fördere, Männer seien der Normalfall und Frauen der Sonderfall. [49], Das Schwedische ist bisher die einzige Sprache, in der die Einführung eines neuen Sexus-indifferenten Pronomen weite gesellschaftliche Akzeptanz gefunden hat. Generisches Maskulinum: ... das generische Maskulinum sei eine seit 2000 Jahren historisch gewachsene Form. [9] Gegner dieser Kritik sehen das „Nicht-Mitgedachtwerden“ von Frauen in tieferen kognitiven Schichten verankert als in der Grammatik, was bei Kulturen ersichtlich sei, deren Sprache kein generisches Maskulinum kenne (etwa das Ungarische) und die Frauen dennoch gesellschaftlich benachteiligten. [43], Im gesprochenen Englisch hat sich das singulare Pronomen they – vor allem in den Vereinigten Staaten – im 21. Jahrhundert aufgekommene normative Grammatik brandmarkte diese Praxis. Johanna Spyris Nichte hielt clever und hartnäckig dagegen. Die Universität Hannover rät beispielsweise zu „diskriminierungsfreie[r], achtsame[r] und geschlechtergerechte[r] Sprache“. [53], Eine der wenigen Studien, die zum generischen Gebrauch des Maskulinums im Spanischen vorgelegt wurde, stammt aus dem Jahre 1997. [45] Die Diskussion war zunächst eher akademischer Natur und weitgehend auf ein Fachpublikum beschränkt. Das Gericht erklärte, diese Ansicht für … von [20] 1980 – im selben Jahr, in dem auch die deutsche Übersetzung von Gerd Brantenbergs feministischem und sprachsensiblem Roman Die Töchter Egalias herauskam – war mit Luise F. Pusch und Senta Trömel-Plötz’ Themenband „Sprache, Geschlecht und Macht“ erstmals ein nicht nur fürs sprachwissenschaftliche Fachpublikum bestimmtes Werk erschienen, in dem das generische Maskulinum aus feministischer Sicht problematisiert wurde. Viele Dozierende lehnen diese Hinweise ab und es kann zu Notenabzug führen, wenn nicht richtig gegendert wurde. In wissenschaftlichen Arbeiten ist das generische Maskulinum nicht genau genug und sollte daher nicht verwendet werden. Im umgekehrten Fall, etwa für die traditionell weiblichen Berufe Hebamme oder Krankenschwester, werden in Deutschland keine männlichen Entsprechungen gebildet, sondern neue Wörter wie „Entbindungshelfer“ oder „Krankenpfleger“, aus denen wiederum weibliche Formen abgeleitet werden: Entbindungshelferin, Krankenpflegerin. 72 % der männlichen und 67 % der weiblichen Versuchspersonen gaben Männer als Referenten an. Später durchgeführte Studien bestätigten Kleins Befunde: alternative Formulierungen (insbesondere mit Binnen-I, Beidnennung und Schrägstrichschreibweise; weniger mit Neutralisierung) werden von Versuchspersonen weniger häufig als generisch verwendete Maskulina ausschließlich auf männliche Referenten bezogen. Anschließend wird der Begriff Generisches Maskulinum definiert, es werden verschiedene Varianten aufgezeigt und die Kontroverse um das aufgeführte sprachliche Phänomen wird näher beleuchtet. [85][91] Da die Sprache das Denken und die Wahrnehmung einer Sprachgemeinschaft beeinflusst, sei eine geschlechtergerechte Sprache ein naheliegendes Mittel, um der Benachteiligung der Frau in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Und damit eben ein Stück Wahrheit in der Verwendung. Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum, Generisches Maskulinum in wissenschaftlichen Arbeiten, Patientenverfügung → Patienten- oder Patientinnenverfügung. Die Ursachen für Geschlechtsrollenstereotype liegen nach ihrer Auffassung nicht in der Grammatik, sondern in weitaus tieferen Schichten der durch die Kultur zugerichteten Kognition. Im Deutschen hat die Verwendungsform des generischen Maskulinums insbesondere bei Berufsbezeichnungen und bei Nomina Agentis seit den 1980er-Jahren an Verbreitung verloren. Sind die Komposita personenbezogen, sollte das generische Maskulinum in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht verwendet werden. Dabei wird betont, dass es nicht nur eine richtige Schreibweise gibt, dieses Ziel zu erreichen. [108] Wiederum war es Rabofski, die diesen Ansatz für die feministische Sprachkritik erschlossen hat. Nicht jedes Mal, wenn das generische Maskulinum verwendet wird, wird automatisch das Patriarchat zementiert. Es geht aus einem Satz im generischen Maskulinum nicht hervor, ob die erwähnten Personen tatsächlich männlich sind oder ob Frauen und Menschen anderen Geschlechts ‚mitgemeint‘ sind. Veröffentlicht am Die Gesellschaft für deutsche Sprache äußerte sich im August 2020 in ihren Leitlinien zu den Möglichkeiten des Genderings ablehnend zur Verwendung femininer Bezeichnungsformen in generischer Bedeutung: „Diese Lösung ist nicht geschlechtergerecht, denn hier wird das andere Geschlecht nicht explizit angesprochen, sondern ist nur ‚mitgemeint‘. [48] 2013 hat schließlich auch der schwedische Sprachrat (Språkrådet) den Gebrauch des neuen Wortes anerkannt. [41] Mykol C. Hamilton (Centre College, Kentucky) bestätigte 1998 Gastils Befunde und konnte ergänzen, dass männliche Versuchspersonen generische Formulierungen insgesamt häufiger missdeuteten als weibliche Versuchspersonen. Sondern das Patriarchat. Sondern das Patriarchat.“ Auch das ist falsch. Hintergrund ist eine vor allem von der Feministischen Linguistik formulierte Kritik an seiner Missverständlichkeit und an der Möglichkeit, dass bei seiner Verwendung nur die maskulinen Formen von paarigen Bezeichnungen sichtbar werden, wodurch weibliche Referenten „nicht mitgedacht“ und damit systematisch ausgeblendet würden. [28], Eine breite öffentliche Debatte entstand in Schweden erst, nachdem der Autor Jesper Lundqvist gemeinsam mit der Illustratorin Bettina Johansson 2012 ein Bilderbuch Kivi & Monsterhund veröffentlichte, das als erstes schwedisches Kinderbuch das Pronomen hen verwendete. [99][100] Der Satz „Zur Verweigerung des Zeugnisses sind berechtigt 1. der Verlobte des Beschuldigten oder […] 2. der Ehegatte des Beschuldigten […]“ (§ 52 der deutschen Strafprozessordnung) sei ein Beispiel für die Verwirrung, die das generische Maskulinum auslösen könne. Im Jahre 2012 kamen dort auf 1 „hen“ noch 416 „han“ oder „hon“; 2016 waren es noch 159, 2017 nur noch 149. Die generische Benutzung eines Maskulinums setzt die Bereitschaft von Leserinnen oder Hörerinnen voraus, dass bei Bezeichnungen, mit denen sie bezeichnet werden, von ihrem natürlichen Geschlecht abgesehen werde; diese Akzeptanz sei nicht unbedingt gegeben. [112], Ein bedeutender Befund der empirischen Forschung ist, dass Leser das generische Maskulinum zwar häufig als spezifisches Maskulinum missdeuten, dass alternative Formulierungen aber ebenfalls kein Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Referenten zu erzeugen vermögen. Generisches Maskulinum: Warum es nicht ausreicht, Frauen „mitzumeinen“ Videos Quiz Berufscheck Kurz und mündig Reports Britta probiert's kmpkt Generisches Maskulinum Jeder Schüler möchte gute Noten haben. formal ungültig 2019, Mai: Nennung des Geschlechts in Personenlisten? Anzeige. [86] Im 20. [38], Bereits in den 1970er Jahren wurde in Studien nachgewiesen, dass das generische he von erwachsenen Sprachbenutzer generell oft nicht erkannt und dann nur auf männliche Referenten bezogen wird. [4][5] Hierbei werden beispielsweise grammatisch maskuline Personen- oder Berufsbezeichnungen, von denen sich auch eine feminine Form ableiten lässt, generisch (also verallgemeinernd) für Personen verwendet, deren biologisches Geschlecht entweder unbekannt, nicht von Bedeutung oder (im Plural) gemischt ist. Wenn es für ein Wort keine gute neutrale Alternative gibt, kannst du auch mit der Doppelnennung oder mit Schrägstrich und Bindestrich gendern. Halte dich an die Richtlinien deiner Hochschule. Generisches Maskulinum. Die Kritik, die am generischen Maskulinum geübt wird, trifft hier ebenfalls zu. Aus linguistischer Sicht is "generisches Maskulinum" nicht mal korrekt. Vergleichbare Situationen bestehen auch in vielen anderen Sprachen: (Übersetzung: „Niemand kauft, was er umsonst bekommen kann.“). Ich glaube, von Luise Pusch, ... an dem man das böse Patriarchat festmachen kann. [78] Ute Gabriel (TNUN Trondheim) und Franziska Mellenberger (Universität Bern) beobachteten 2004, dass männliche Versuchspersonen auf eine Ersetzung generischer Maskulina durch Alternativformen stark ansprachen (indem sie mehr weibliche Referenten bezeichneten), während bei den weiblichen dieselbe Manipulation nur geringe Effekte zeigte. Und wie schön, dass es Sprachwissenschaft gibt. Einige Pronomen erfordern die Verwendung des generischen Maskulinums. In vielen Sprachen existieren für die 3. April 2021 um 11:31, Singulares „they“ für nichtbinäre Personen, Gesetze und amtliche Regelungen zur geschlechtergerechten Sprache, Ableitung maskuliner Formen von femininen Bezeichnungen, PDF: 296 kB, 1 Seite auf rechtschreibrat.com, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Generisches_Maskulinum&oldid=210662364, „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In solchen Fällen komme es oft zu vermeidbaren Störungen der Kommunikation auf der Beziehungsebene. [51], Im Spanischen – insbesondere im Netzjargon – finden seit der Mitte der 1990er Jahre schriftliche Formen wie l@s trabajador@s (statt generisch maskulin los trabajadores) moderate Verbreitung. „[Selma Lagerlöf] verließ das Zuhause, um sich im Höheren Lehrerinnenseminar in Stockholm als Lehrerin ausbilden zu lassen.“)[24], Auch im Ungarischen, wo es weder für Substantive noch für Pronomen Genera gibt, werden bei den Berufsbezeichnungen von den Grundformen weibliche Formen abgeleitet: tanár → tanárnő („Lehrer/Lehrerin“ → „Lehrerin“).